Für unsere 8. Klasse geht der Besuch der Oberschule ins zweite Jahr. Es ist zwar noch etwas Zeit, aber durch verschiedene schulische Maßnahmen – in diesem Fall durch INISEK gefördert – soll der Blick schon für eine mögliche Berufswahl geschärft werden.

So fanden für die Klasse Werkstatttage im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum für Bauberufe (ÜAZ) in Frankfurt (Oder) statt. Drei Schnuppertage Ende September in unterschiedlichen Abteilungen dienten einem ersten Kennenlernen. Und diese Tage hatten es bereits in sich. Nach einigen theoretischen Ausführungen des Lehrmeisters im Straßen- und Tiefbau gelangten wir zum Baumaschinen-Fuhrpark. Und das, was keiner sich zu fragen traute, wurde tatsächlich Wirklichkeit: Alle Schüler*innen durften mit einem riesigen Radlader auf dem Innenhof eine Runde drehen inklusive rückwärts einparken für den nächsten Fahrer. Das Baggern mit einem Minibagger war dann noch das I-Tüpfelchen. Leider erkrankte der Lehrmeister, so dass die beiden anderen Gruppen dafür in die Geheimnisse des Trockenbaus eingewiesen wurden. Außerdem standen die Zimmermannswerkstatt und die Küche auf dem Plan.

In der zweiten Runde – Mitte Oktober – konnten dann die Achtklässler*innen für eine komplette Woche in ihrer Lieblingsabteilung arbeiten, die tatsächlich nicht immer die Lieblingsabteilung war. Naja, leider können im Leben nicht alle Wünsche erfüllt werden. Dafür waren dann aber die Ergebnisse umso beeindruckender.

In der Holzwerkstatt entstanden fantastische Futterhäuschen, die gerne mit nach Hause genommen wurden. Die handgefertigten gedrehten Säulen sind ein Hingucker in jedem Garten oder Balkon. Großartig!

Straßen und Wege zu pflastern ist schwere Arbeit. Das lernten alle Schüler*innen sehr schnell. Aber die unterschiedlichsten Aufgaben wurden gelöst und es entstanden großartige Ergebnisse. Die Krönung war eine selbstverlegte Abwasserleitung, die mit einem Mosaik aus unterschiedlich farbigen Pflastersteinen mit dem Schriftzug „Briesen Kl. 8“ überdeckt wurde. Die Gruppenfotos davor werden zu einer schönen Erinnerung werden.

Für die Küchen-Crew stand noch eine Überraschung bereit. (Dass alle selbstgekochten Gerichte super geschmeckt haben, muss hier wohl nicht extra erwähnt werden). Alle durften nämlich in die Nähwerkstatt und mit elektrischen Nähmaschinen ihren eigenen Kummersack schneidern. Es entstanden lustige Eigenkreationen mit Knopfaugen, Reißverschlüssen und allem PiPaPo.

Für alle Schüler*innen waren diese Werkstatttage eine Riesenerfahrung. Ja, und es stimmt: Es hat nicht allen alles immer Spaß gemacht. Aber auch die Erkenntnis, dass eine Arbeit oder ein Berufszweig so überhaupt nicht mein Ding sind, ist doch eine sehr wertvolle Erkenntnis auf dem Weg zu einer Berufsfindung. Dafür und für die nette Betreuung durch die Lehrmeister, die gute Organisation durch das ÜAZ und den perfekten Hol- und Bringe-Service durch die Busgesellschaft bedanken sich die Oberschule Briesen, die Betreuer*innen und natürlich die 8. Klasse ganz herzlich.

Herr Müller, Fachlehrer für WAT und Mathematik

Nach oben scrollen