Am 29. November 2011 fuhr beinahe die Hälfte der Schüler unserer Schule mit Herrn Meister und Frau Koch nach Gorzów, um dort gemeinsam mit unseren Freunden aus den Partnerschulen in Sciechów und Baczyna einen schönen und interessanten Tag zu verbringen.
Seit Beginn dieses Schuljahres verbindet uns im Rahmen eines deutsch-polnischen Begegnungsprojektes, das von der EU gefördert und vom Amt Odervorland unterstützt wird, eine Schulpartnerschaft mit zwei Schulen in Sciechów und Baczyna. Im September waren wir bereits zu einem gemeinsamen Sportfest in Polen, Ende Oktober besuchten uns polnische Jugendliche zu einem Angelcamp im Forsthaus an der Spree. Dort wurden bereits so gute Freundschaften geschlossen, dass der Sprachkurs mit Katarzyna Klonowska, unserer Projektleiterin, nun mit fast 20 hochmotivierten jungen Leuten gefüllt ist. Alle vierzehn Tage donnerstags versucht sie mit großem Engagement und guter Laune uns in die Geheimnisse der Sprache mit den wundersamen Zischlauten und vielen Zungenbrechern einzuweihen.
Nach etwa zweistündiger Fahrt erreichten wir gemeinsam mit den unterwegs „aufgegabelten“ polnischen Schülern Gorzów, das ehemalige Landsberg an der Warthe. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten groß!
Zunächst gingen wir in das „Muzeum Lubuskiego“, das in der Villa eines reichen deutschen Kabelfabrikanten untergebracht ist. Die großen getäfelten Räume, die elegante Treppe, das Musikzimmer und die Riesenfenster des Wintergartens fanden wir bemerkenswert. Man konnte sich gut vorstellen, welch einen Reichtum der Fabrikant Schröder besessen haben muss, um so etwas Elegantes und Prächtiges wie diese Villa bauen zu lassen. Im Park des Museums erklärte uns Herr Meister mit wenigen, bewegenden Worten, wie kompliziert die Geschichte zwischen den Nachbarländern Polen und Deutschland seit Jahrhunderten ist, dass unser Besuch in Polen dazu beitragen kann, mehr Verständnis für den jeweils anderen zu bekommen und genau das wichtig für unsere Zukunft ist. Ohne Vorurteile aufeinander zuzugehen, sich kennen zu lernen ist ein großes Anliegen dieses Projekts.
Ein kleines Abenteuer war die Fahrt mit der Straßenbahn ins Stadtzentrum. Dort machten wir im Café „Sniezka“ eine Pfannkuchenpause, kletterten danach auf den Turm des Domes, betrachteten Gorzów von oben, erfüllten nachmittags einige Aufgaben während einer Stadtrallye in deutsch-polnischen Gruppen, trafen uns bei McDonalds zum großen Burgeressen und ließen den Tag in einem schönen Einkaufszentrum ausklingen. Auf der Heimfahrt im Bus wurden einige Stimmen laut, die forderten, doch lieber in Polen zu bleiben, statt nach Hause zu fahren. Leider funktionierte das nicht. Aber ein kleiner Trost ist, dass wir uns im Januar wieder sehen. Dann besuchen die polnischen Jugendlichen unsere Schule und werden in Gastfamilien aufgenommen.
Vielen Dank, liebe Katarzyna, für die Vorbereitung dieses wunderschönen Tages in Deiner Heimat.
Kathrin Koch im Namen aller Teilnehmer des deutsch-polnischen Begegnungsprojektes
Das Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Programms der grenzübergreifenden Zusammenarbeit Polen (Wojewodschaft Lubuskie)–Brandenburg 2007-2013, Small Project Fund und Netzwerkprojektefonds der Euroregion Pro Europa Viadrina, kofinanziert.
Grenzen überwinden durch gemeinsame Investition in die Zukunft.