Tag 1: Anreise
Am 21.09.2013 ging es für vier Tage zur Studienfahrt nach Auschwitz. Dazu trafen wir, die Klasse 10 der Oberschule Briesen, uns am Samstag um 07:45 Uhr vor der Schule in Briesen. Die Abfahrt mit dem Reisebus aus Polen sollte um 08:00 Uhr losgehen.
Auf Wunsch des Elternaktives wurde eine Buskontrolle durchgeführt. Zu dieser Kontrolle kam extra Herr Gras von der Polizei. Weiterhin waren Frau Kaul, Frau Birkenhagen, Katarzyna und der Busfahrer Tomasz anwesend. Diese Kontrolle zeigte, dass es keine Mängel am Reisebus gab.
Nun verabschiedeten wir uns von unseren Eltern und die Fahrt konnte beginnen. Wir fuhren in Briesen auf die Autobahn A 12 in Richtung Frankfurt (Oder) und Grenze zu Polen. Die erste Pause machten wir nach etwa drei Stunden auf einen Rastplatz in Polen für etwa 15 Minuten. Unsere Fahrt ging in unserem bequemen Bus weiter, die Zeit verging und wir unterhielten uns, hörten Musik oder ruhten uns aus. Nach drei weiteren Stunden machten wir eine ¾ Stunde Mittagspause bei McDonalds. Danach schauten wir uns zwei Dokumentarfilme über die Zeit des Nationalsozialismus an.
Um ca. 16.00 Uhr kamen wir in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) in Auschwitz an. Während Katarzyna und Frau Koch uns anmeldeten, holten wir unsere Koffer aus dem Reisebus und versammelten uns vor dem Eingang. Wir erhielten unsere Zimmerschlüssel und brachten unser Gepäck auf die Zimmer. Nach kurzem Verschnaufen versammelten wir uns auf dem Hof. Unser Coach Franz, ein Bundesfreiwilliger aus Österreich, der uns für unseren Aufenthalt zur Verfügung stand, erzählte uns etwas über die Begegnungsstätte und über die Hausordnung.
Als nächstes unternahmen wir einen einstündigen Stadtrundgang durch Oświęcim, uns besser bekannt als Auschwitz. Wir hielten an einigen Sehenswürdigkeiten an, zu denen Franz uns etwas erzählte, wie z.B. am großen Markt und an einer ganz besonderen Kirche. Er erklärte uns auch, dass Oswiecim ungefähr 50 km westlich von Krakau liegt. Vor dem 2. Weltkrieg lebten rund 12.000 Einwohner in Oswiecim, davon waren 7.000 Juden. Von ihnen überlebte kaum einer. – Heute hat Oświęcim etwa 40.000 Einwohner.
Danach gingen wir wieder zur Begegnungsstätte, wo auf uns um 19.00 Uhr das Abendbrot wartete. Gut gestärkt hatten wir dann ca. eine halbe Stunde Pause. Um 20.00 Uhr versammelten wir uns noch einmal in einem Seminarraum. Frau Koch fragte jeden einzelnen von uns, wie wir den Tag fanden. Anschließend sollten wir unsere Erwartungen bzw. Ängste, wie es uns am folgenden Tag beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz möglicherweise ergehen wird, auf einen kleinen Zettel schreiben. Zum Schluss sagte sie noch ein paar Dinge zum Ablauf des zweiten Studientages.
Nun konnten wir bis 23.00 Uhr in einem großen Aufenthaltsraum den Tag ausklingen lassen. In der Zeit, in der manche Tischtennis oder Tischkicker spielten, bauten Sandro und Markus ihre Musikanlage auf. Sie sorgten damit für gute Stimmung. Kurz vor 23.00 Uhr gingen wir in unser Haus hinüber. Dort machten wir uns bettfertig, unterhielten uns noch ein wenig, bis Frau Koch um 23.30 Uhr ins Zimmer kam und das Licht ausmachte.
So ging ein anstrengender, erster Tag unserer Studienfahrt zu Ende.
Saskia und Jamie Lee
Der Tag nach der Ankunft
Als am Sonntag, dem 22.09.2013, die Nacht um ca. 6:30 Uhr zu Ende war, frühstückten wir um 7:30 Uhr. Nach einer kurzen Pause liefen wir um 8:30 Uhr in das ehemalige KZ Auschwitz l (Stammlager). Hingeführt hat uns Franz, ein Bundesfreiwilliger aus Österreich aus der Jugendbegegnungsstätte. Angekommen, empfing uns unser Guide, Frau Adamczyk. Wir bekamen Headsets, über die der Guide uns über ein Mikrofon vieles über das KZ erzählte. Dies war echt praktisch, weil wir nicht durch andere Gruppen abgelenkt wurden und unser Tempo teilweise selber bestimmen konnten.
Auf dem Gelände angekommen, erhielten wir mit Hilfe einer Karte eine Übersicht über das KZ. Insgesamt stehen 28 gut erhaltene doppelstöckige Baracken dort und werden durch Stacheldrahtzäune und Wachtürme umkreist. Anschließend gingen wir zum wohl bekanntesten Tor, das für Auschwitz und dessen Judenvernichtung bekannt ist. Das Tor ist in Wirklichkeit viel kleiner, als man es sonst von Bildern kennt und hat darüber den Schriftzug „Arbeit macht frei”. Ab hier fing unsere Führung an. Uns wurde sehr viel erklärt und durch vor Ort vorhandene Bilder hat man es gut nachgestellt, wie es damals war. Als wir durch das Tor gegangen waren, wurde uns als nächstes der Kapellenplatz gezeigt, auf dem die Häftlingskapelle jeden Tag für die Leute spielte, die durch das Tor gingen.
Wir gingen in verschiedene Häftlingsbaracken. In einer Baracke war ein Modell von einem Krematorium aufgebaut. Man konnte sehen, wie Berge von Leichen neben den Öfen lagen, um anschließend verbrannt zu werden. In einer anderen Baracke sah man persönliche Dinge der Juden. Zum Beispiel Koffer, Brillen, Schuhe, Prothesen, Kleidung und vieles mehr. In einer weiteren Ausstellung war sogar eine Glasvitrine mit 2 Tonnen Haaren. All das war natürlich nur ein kleiner Prozentsatz von dem, was tatsächlich gefunden worden ist. Am schlimmsten fanden wir die Vorstellung, dass das alles wirklich Leuten gehörte, die damals unter Leid und Zwang bis zum sicheren Tod gefoltert worden sind. Das hat viele zu Tränen, trauern und zum Nachdenken gebracht.
Eine Baracke speziell für und über die Juden hat uns sehr mitgenommen. Wir kamen dort in einen recht abgedunkelten Raum, in dem auf alle Wände Bilder und Videos projiziert wurden. Begleitet mit passender Musik haben wir mitfühlen können, wie glücklich diese Menschen doch waren und ganz wichtig: sie sind genauso wie wir!
Ein weiterer weißer Raum hat uns auch geschockt dastehen lassen. Wir haben dort viele abgepauste Kinderzeichnungen vorfinden können, wie die Kinder (etwa 6 bis 12 Jahre alt) die Ereignisse aus ihrer Sicht gesehen haben. Es gab zum Beispiel eine Zeichnung, die das Tor von Birkenau zeigte.
Was kann aber genauso grausam und tödlich sein, wie die Vergasung, die täglichen Quälereien, sich zu Tode zu arbeiten oder erhängt zu werden?
Auf unserem Rundgang kamen wir zu einem der schrecklichsten Kapitel der Konzentrationslager. Uns wurden Hunger- und Stehkammern gezeigt. Die Räume waren für 8 Personen/Quadratmeter gedacht. Diese mussten dort unter den schrecklichsten Bedingungen hungern. Die Luftzufuhr wurde über ein circa 10x10 cm kleines Loch für alle Personen geregelt.
Ein weiterer Bestandteil unserer Führung war die sogenannte „schwarze Wand”. Dort wurden die Leute mit dem Gesicht zur Wand hingestellt oder festgehalten und bekamen einen Genickschuss. Die angrenzenden Barackenfenster waren alle so zugemauert, dass man dort nichts erkennen konnte, allerdings hörte man die Schüsse.
Zum Abschluss wurde uns ein Krematorium gezeigt, in dem die ersten Vergasungen stattgefunden haben. Wir wurden in dunkle Räume geführt, die in der Decke wenige Löcher hatten. Die Löcher waren für das Einführen des Gases Zyklon B da. Der nächste Raum zeigte vier nachgebaute Öfen. Die Vorstellung, dass hier wirklich Tausende von Menschen gestorben sind, ist für uns immer noch unfassbar. Ständig gingen uns Fragen durch den Kopf. Wie kann man nur so grausam sein?
Nach vier Stunden Führung trafen wir uns wieder mit Franz, der uns zur Jugendbegegnungsstätte brachte. Als wir dort ankamen, gingen wir zum Mittagessen. Wir bekamen als Vorspeise Suppe, zum Hauptgang Kartoffeln mit Fleisch und zum Nachtisch Kuchen. Danach hatten wir eine kurze Pause. In dieser spielten wir entweder Tischtennis bzw. Kicker oder gingen auf unsere Zimmer zum Ausruhen.
Nachmittags gab es eine Gesprächsrunde mit Frau Koch, unserer Klassenlehrerin, über das in der Gedenkstätte „erlebte“ Geschehen: Wie ist es uns dort ergangen? Was hat uns besonders bewegt? Warum? Welche Gedanken kamen uns? Was fangen wir damit an? Welche Informationen wünsche ich mir noch?
Zusammengefasst fanden wir es alle emotional und beeindruckend. Wir waren fassungslos. Allerdings gab es auch einige, die eine Schutzmauer aufgebaut hatten und das alles nicht an sich heran ließen.
Anschließend machten wir uns Gedanken darüber, wann wir uns selbst als Mensch fühlen und was uns wichtig ist, um man selbst sein zu können?! Diese Fragen beantworten wir mit Stichwörtern wie: Toleranz, Vertrauen, Lachen, Freude und Familie zu haben. Als nächstes sollten wir uns vorstellen, dass uns das Ganze, was wir brauchen, um glücklich zu sein, weggenommen wird! Uns sind sofort die schlimmsten Sachen durch den Kopf gegangen. Wir antworteten mit den Gedanken Selbstmord, wegrennen, Abstand von diesem Ort finden, aber auch mit guten, wie zum Beispiel, die Hoffnung zu haben, dass alles besser werden wird.
Zum Abschluss dieser Gesprächsrunde redeten wir über die Frage, wie wir das heute verhindern können. Wir denken, indem wir demokratische Parteien wählen gehen oder Diplomatie nutzen, statt Krieg oder Gewalt, und besser Kompromisse finden und eingehen. Auch dass wir Respekt gegenüber anderen Menschen haben, egal, ob sie eine andere Hautfarbe besitzen oder einer anderen Religion nachgehen. Wir sollten also TOLERANZ zeigen.
Uns ist klar geworden, dass wir etwas machen müssen in unserer Gesellschaft. Nicht einfach wegschauen, sondern einschreiten oder helfen, zum Beispiel bei Prügeleien auf den U-Bahnhöfen Hilfe holen.
Nach dem Gespräch aßen wir dann Abendbrot. Danach hatten wir Zeit für uns. Einige gingen ihren Freizeitbeschäftigungen, wie Kickern, Tischtennis spielen oder Musik hören, nach. Unser Busfahrer, Tomek, der uns überall sicher hinbrachte hat, hatte an diesem Tag Geburtstag. Mit ihm feierten wir ein wenig.
Isabel und Phillip
Tag 3: Birkenau
Nach dem Frühstück fuhren wir zur Gedenkstätte Birkenau, ungefähr 3 Kilometer von Auschwitz 1 (Stammlager) entfernt. In diesem Lager wurden ungefähr 1,1 Millionen Juden vergast.
Mit unserem Guide (Frau Adamczyk) gingen wir zuerst in den Wachturm, von dem aus wir einen Überblick über das Lager hatten. Von dort aus gingen wir zum Todestor, für viele Menschen der Eingang zum Tod. Bis 1944 wurden durch dieses Tor Hunderttausende Häftlinge gebracht, hinter dem Stacheldrahtzaun gefangen gehalten und getötet.
Nachdem wir uns das Eingangstor angeschaut hatten, gingen wir zu der Rampe und den Gleisen, auf denen die Menschen zu dem Vernichtungslager gelangten. Dorthin wurden sie in kleinen, engen, eigentlich für Vieh gedachten Waggons gebracht, in denen meist hunderte Menschen unter lebensunwürdigen Umständen über mehrere Tage transportiert wurden und bei ihrer Ankunft dort hinaus getrieben und sogar geschlagen wurden. An der Rampe spielten sich viele grausame Szenen ab, Familien wurden auseinander gerissen, ein Lagerarzt bestimmte über Leben oder Tod.
Auf dem Weg zu den Gaskammern las Frau Adamczyk uns das erste Gedicht dieser Führung vor. Es ging um einen Dialog zwischen einer Mutter und ihrer achtjährigen Tochter, die beide auf dem Weg zu den Gaskammern waren. Das kleine Mädchen fragte seine Mutter, was nun geschehen würde… Dieses Gedicht hat Elie Wiesel geschrieben und es hat uns alle sehr berührt.
Wir besichtigten Baracken, die ursprünglich als Pferdeställe genutzt wurden. In diesen Baracken schliefen die Häftlinge, Frauen und Männer. Auch hier herrschten lebensunwürdige Umstände. Es schliefen immer 6 Personen auf einer Ebene in einem dreistöckigen Bett, das, wenn überhaupt, nur mit Stroh ausgelegt wurde. Die Baracken hatten am unteren Ende der Wände große Lücken, durch die es oft sehr kalt war, Ratten rannten rum, es war matschig und stank sehr. Wir gingen auch in die Kinderbaracken, in denen die Ratten sogar die liegen gelassenen Leichen oder kranken kleinen Kinder fraßen. An den Wänden gab es Zeichnungen von erwachsenen Häftlingen, die zum Trost der Kinder dienen sollten, sie handelten von einem „normalen“ Leben. Wir besichtigten die Latrinen, in denen die Häftlinge sich ohne jede Privatsphäre waschen und auf die Toiletten gehen mussten. Dort gab es anfangs nicht einmal fließendes Wasser. Anschließend gingen wir zur so genannten „Sauna“, in der die Desinfektion der Häftlinge und ihrer Habseeligkeiten stattfand. Nachdem wir uns dieses Gebäude und die heute dort untergebrachte Fotoausstellung angeschaut hatten, gingen wir zu weiteren Krematorien, von denen nur noch Ruinen stehen, da die Nazis sie größtenteils zerstörten, um ihre Spuren zu verwischen. Die Gaskammern lagen mitten in idyllischen Wäldern, um die Tarnung zu wahren. In diesen Wäldern warteten die Gefangenen oft ahnungslos auf ihren Tod.
Das Wetter passte zu diesem traurigen Ort, es regnete und war kalt. Dies hatte eine deprimierende und ernste Wirkung auf uns.
Gegen 13:00 fuhren wir zurück in unsere Herberge, in der wir uns mit einem guten Mittagessen für den nächsten Programmpunkt stärkten.
Nachmittags fand ein Workshop statt, in dem es darum gehen sollte, unser Erlebtes zu verarbeiten und darüber zu sprechen. Anfangs wurden uns Plakate aus einer von Fotografen angefertigten Plakatmappe vorgestellt. Wir sollten die Plakate betrachten und uns eines auswählen, das uns ansprach. Auch konnten wir eigene Bilder nutzen, die uns bewegten. Nachdem wir unsere Wahl getroffen hatten, sollten wir einige Fragen beantworten: Warum ist diese Foto auf dem konkreten Plakat? Warum habt ihr dieses Plakat oder Foto ausgewählt? Abschließend stellten die Gruppen und einzelnen Personen ihre erarbeiteten Texte und Meinungen vor. Dieser Workshop tat uns allen gut und wir konnten unsere Gefühle mit den anderen teilen.
Nachdem wir den Workshop beendet hatten, aßen wir Abendbrot. Durch das Abendbrot gestärkt, gingen wir nun zu unserer Feedbackrunde über, in der wir noch einmal über das Erlebte und Gesehene sprachen und anfingen, uns auf unsere Reiseberichte vorzubereiten.
Nach all dem hatten wir uns unsere Freizeit verdient und waren froh, unseren eigenen Interessen und Gedanken nachzugehen.
Sylvia und Julian
Tag 4: Workshop und Abschied
Wir sind um 8:00 Uhr aufgestanden, da es um 8:30 Uhr Frühstück gab. Alle waren noch sehr verschlafen, weil wir abends in dem Aufenthaltsraum der Herberge eine Weile Musik gehört hatten.
Nach dem Frühstück begann der Workshop „Kinder über den Holocaust“. Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt und sprachen über Maria Mlawska. Sie lebte im Warschauer Ghetto und war eine Überlebende des Holocaust. Gleich nach dem Krieg gab sie ihre Erlebnisse zu Protokoll. Interessant war, aus welchen Motiven heraus Menschen bereit waren zu helfen, denn Hilfe wurde mit Gefängnis und sogar Tod bestraft.
Jede unserer drei Gruppen sollte eine Mind-Map über das Mädchen erstellen. Dann sollten wir diese vorstellen und über das Leben von Maria M. berichten. In jeder Gruppe sind die verschiedensten Ergebnisse über Maria Mlawska entstanden und somit konnten wir sehr gut ihr Leben während des Krieges zusammenfassen. Nach der Mind-Map-Vorstellung war dieser Workshop-Vormittag für uns beendet. Anzumerken ist, dass die Aufgaben leider nicht eindeutig gestellt wurden und die Referentin die junge Praktikantin ständig mit Anmerkungen unterbrach, was uns die Arbeit etwas erschwerte.
Danach gab es Mittag: Suppe, Schnitzel mit Pommes und als Nachspeise ein Eis, und wir hatten etwas Freizeit, um einkaufen zu gehen oder um der Tischtennisplatte Gesellschaft zu leisten.
Nach dieser Pause haben Frau Koch und Herr Koschorke uns die Möglichkeit geboten, einen individuellen Abschiedsbesuch in Auschwitz zu machen. Die Hälfte der Klasse nutzte dieses Angebot. Es war gut, noch einmal zur Gedenkstätte zu gehen, weil wir dort an den Stellen verweilen konnten, die uns am meisten interessierten und beeindruckten.
Die zweite Möglichkeit war, „Schindlers Liste“ mit Kasia zu gucken. „Schindlers Liste“ ist ein Spielfilm von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 und handelt von Oskar Schindler, welcher 1939 in Krakau eine Fabrik übernimmt. In der Fabrik arbeiten ca. 150 Juden. Er versucht, immer mehr Juden in die Fabrik zu holen und somit vor dem Tod zu bewahren. Er rettete über 1000 Juden das Leben. Dieser Film war für uns sehr informativ und spannend, aber auch sehr ergreifend.
Nach diesem Film trafen wir uns zum gemeinsamen Abendbrot und gingen anschließend in das „Haus der Stille“. Dort besprachen wir die Ergebnisse der gelungenen Studienfahrt. Niemand bereute es, mitgefahren zu sein. Unsere Schlussfolgerung war, dass viel Stoff zum Nachdenken bleibt und dass das Erlebte uns lange beschäftigen wird.
Danach hatten wir Freizeit mit Musik und anderen Dingen und wir konnten in aller Ruhe anfangen, unsere Taschen zu packen.
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal bei den vielen Sponsoren und Helfern bedanken, die uns diese Fahrt ermöglicht haben.
Sandro und Markus
Tag 5: Breslau und Heimfahrt
Bevor wir am 5. Tag die Fahrt nach Hause antraten, stärkten wir uns noch einmal alle gemeinsam bei einem schönen Frühstück. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Heimweg nach Briesen, das hieß, wir hatten nun eine Busfahrt von ungefähr 600 km vor uns.
Nach 220 km machten wir in Wroclaw (Breslau) eine Pause. Wroclaw ist die viertgrößte Stadt in Polen mit circa 630.000 Einwohnern, davon sind 130.000 Studenten. Nach 3 Stunden Fahrt kamen wir endlich an. Alle waren müde, und trotzdem meisterten wir den Stadtrundgang! Wir hatten eine sehr gute Führerin, die faszinierende blaue Augen hatte. Wir sahen uns in der Stadt viele Kathedralen von außen an und eine auch von innen. Wir waren in der Altstadt unterwegs, sie war sehr schön und interessant, aber manchmal für uns auch langweilig.
Sehr berühmt sind die Breslauer Zwerge. Davon mussten wir in einer Straße zwei finden, weil wir sonst keine Freizeit bekommen hätten! Natürlich fanden wir die Zwerge sehr schnell, denn es ging ja um unsere Freizeit!
Was wir alle am schönsten fanden, war die Tumski-Brücke. An der hingen tausende Schlösser, auf denen die Namen von vielen Verliebten standen. Man musste das Schloss an das Geländer der Brücke anschließen und den Schlüssel in die Oder werfen. Das machten wir auch, Jamie schrieb die Daten unserer Klasse auf ein Schloss, dann hängten wir das Schloss ans Geländer und warfen die Schlüssel ins Wasser. (Als wir vom Polnisch-Projekt aus Ende Oktober nochmals in Breslau waren, schauten wir nach, ob das Schloss noch am Geländer hängt. Und wir können sagen, dass es noch da war.)
Wir gingen dann alle zusammen zum Marktplatz und konnten dort noch ein bisschen shoppen oder uns die Stadt anschauen. Als wir eigentlich nach Hause fahren wollten, entdeckten die Mädchen ein großes Einkaufszentrum und wollten unbedingt noch hin…
Anschließend ging es weiter nach Hause. Mit unserem super Busfahrer Tomasz kamen wir um halb 10 Uhr abends mit dem Bus in Briesen an. Dort haben uns unsere Eltern schon voller Sehnsucht erwartet. Die Freude war groß. Damit konnten die Herbstferien beginnen.
Unsere Studienfahrt hat sich für mich sehr gelohnt, weil ich viel daraus gelernt habe und weil sich meine Meinung über Hitler um 180 Grad gedreht hat. Also kann ich den Besuch im ehemaligen KZ Auschwitz und solch eine Geschichtsfahrt nur empfehlen.
Brayn