Lehrer unterwegs

Nicht nur unse­re Schü­ler sol­len, dür­fen, kön­nen, müs­sen, möch­ten ler­nen, son­dern auch wir Leh­rer. So tref­fen wir uns ein­mal im Jahr zu einer Kol­le­gi­ums­fahrt, um gemein­sam einen Land­strich oder einen beson­de­ren Ort ken­nen zu ler­nen, Zeit für Gesprä­che zu haben und neue Ein­drü­cke zu gewinnen.

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren waren wir unter ande­rem im Spree­wald, in der Mär­ki­schen Schweiz und im Schlau­be­tal unter­wegs. Dies­mal hat Herr Wol­ter einen außer­or­dent­li­chen, wie aus der Zeit gefal­le­nen Ort im Böh­mi­schen Dorf in Rix­dorf, also mit­ten in Ber­lin Neu­kölln, ins Gespräch gebracht, den Comeniusgarten.

Come­ni­us war ein böh­mi­scher Gelehr­ter des 17. Jahr­hun­derts, der viel Fort­schritt­li­ches für die Kin­der­er­zie­hung und das lebens­lan­ge Ler­nen bedacht und auf den Weg gebracht hat. Der Besu­cher voll­zieht auf sei­nem Spa­zier­gang durch den Anfang der 90er Jah­re ange­leg­ten Gar­ten die ver­schie­de­nen Sta­tio­nen eines Lebens nach der Auf­fas­sung von Come­ni­us nach, vom vor­ge­burt­li­chen Wer­den bis zum Tod. Einer der Initia­to­ren des Gar­tens, der Wis­sen­schafts­his­to­ri­ker Hen­ning Vierck, nahm sich für uns zwei Stun­den Zeit, um uns in die Geheim­nis­se des Gar­tens ein­zu­wei­hen. So sind unter ande­rem vie­le Kin­der der unter­schied­lichs­ten Natio­nen in ver­schie­de­ne Pro­jek­te dort ein­ge­bun­den, for­schen zu Wun­dern, zum Licht und ande­ren natur­wis­sen­schaft­li­chen Phä­no­me­nen und bege­ben sich auf die Spu­ren groß­ar­ti­ger Wis­sen­schaft­ler, zum Bei­spiel New­ton und Galilei.

Wir genos­sen den Rund­gang sehr, zumal alles grün­te und blüh­te und duf­te­te, die Son­ne strahl­te und nie­mand mit solch einer Oase mit­ten in Kreuz­berg gerech­net hat. Vol­ler neu­er Ein­drü­cke und auch Fra­gen mach­ten wir danach Sta­ti­on in der „Vil­la Rix­dorf“ und schmaus­ten her­vor­ra­gend, bevor wir uns auf den Heim­weg begaben.

Vie­len Dank an Herrn Wol­ter für die­sen wun­der­ba­ren Sams­tag (25. April 2015) in Ber­lin sagt im Namen aller Kol­le­gen, die an der Exkur­si­on teil­neh­men konnten.

Kath­rin Koch