Am 17.11.2014 fand in der Stadtbibliothek Fürstenwalde ein Planspiel mit der Klasse 9 statt. Das Thema war „Kakao“. Anfangs redeten wir über den Kakaoanbau an der Elfenbeinküste. Dorthin werden Kinder verschleppt, um auf den Kakaoplantagen zu arbeiten.
Die Kakao-Erntezeiten sind im Frühjahr und im Winter. Zuerst werden die Kakaobohnen geerntet, danach werden sie getrocknet und zum Schluss werden sie verkauft an einen Zwischenhändler, der den Kakao dann zuletzt an Firmen versendet. Diese Möglichkeit ist nicht Fairtrade, da die Bauern ausgebeutet werden, weil der Zwischenhändler viel zu wenig Geld an sie bezahlt und er den Kakao für viel zu viel Geld weiterverkauft. Allerdings gibt es eine Fairtrade-Methode: Dabei verkauft der Bauer direkt an die Firma, die dann beispielsweise Schokolade produziert.
Nach dieser Einweisung in das Kakaogeschäft haben wir den Kakaohandel selber als Planspiel gespielt, um zu zeigen, wie schwierig ein Überleben auf dem Weltmarkt ist. Wir spielten Bauern, Zwischenhändler und Firmenmanager. Nachdem die „Bauern“ durch Würfeln die Höhe ihrer Ernte bestimmt hatten, gab es zwei Möglichkeiten:
- Die Bauern verkauften direkt an ein Fairtradeunternehmen oder
- sie verkauften an einen Zwischenhändler, der die Kakaobohnen dann an ein Unternehmen verkauft. Es gab eine Kakaobörse, die den Preis pro Sack festlegte, wie z.B. 16 Dollar. Daran mussten sich Zwischenhändler halten. Das Fairtradeunternehmen allerdings hatte einen festgelegten fairen Preis, der lag bei 28 Dollar pro Sack. Nach dem Verkaufsstart ging ein Riesendurcheinander los, dadurch, dass jeder Händler die Säcke Kakao haben wollte, die er für sein Unternehmen braucht und die auch noch so günstig wie möglich sein sollten. Da sind wir das ein oder andere Mal durcheinander gekommen. Im Großen und Ganzen können wir sagen, dass der Kakaohandel gar nicht mal so leicht gewesen ist, dass die Bauern nicht das bekommen, was sie verdient hätten und dass es Kinderarbeit trotz Verträgen gegen Kinderarbeit immer noch auf den Feldern gibt.
Nach diesem Tag waren wir alle um einige Erfahrungen reicher und wissen jetzt, was alles hinter „nur“ Schokolade verborgen ist. Danke an Frau Moser, dass sie uns diesen Tag ermöglicht hat.
Martin Hepke