Die Schüler der 10. Klasse wählten als Ziel ihrer Geschichts- und Politikexkursion die Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam, – eine Einrichtung, die an die Opfer politischer Gewalt in den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts erinnert.
Die Gedenkstätte befindet sich in einem Gebäude, dessen Inneres früher den Blicken der Öffentlichkeit entzogen wurde: Hinter einer unscheinbaren Fassade verbargen sich Räume, in denen jahrzehntelang Menschen litten, zum einen während der grausamen, diktatorischen Herrschaft der Nationalsozialisten, zum anderen in der Zeit der sowjetischen Besatzung und der DDR-Diktatur. Hier wurden Menschen gefoltert und viele starben im Untersuchungsgefängnis an den schrecklichen Haftbedingungen.
Die Schüler erhielten eine Führung, bei der sie die bedrückende Atmosphäre im Gefängnis erlebten und die Bestrafungs- und Folterzellen sahen, in denen Andersdenkende gequält und unter Druck gesetzt wurden. Die grausamen Haftbedingungen wurden geschildert und über leidvolle Schicksale einzelner Menschen berichtet, - Menschen, denen ihr Leben oder ihre Gesundheit genommen wurde, weil sie den diktatorischen Herrschaftsträgern im Wege waren.
Gut, dass die bedrückende Geschichte des Gebäudes ein „Happy-End” bekommen hat. Denn als die letzte Diktatur in Deutschland 1989/90 endete, wurde das Untersuchungsgefängnis aufgelöst und die politischen Häftlinge freigelassen. Das Gebäude wurde dann zu einem „Haus der Demokratie” umfunktioniert, in dem die neu gebildeten Bürgerbewegungen Räume für ihre politische Arbeit erhielten.
Die Gedenkstätte Lindenstraße gehört zu den Plätzen, die zeigen, wie wichtig es ist, die Geschichte in Erinnerung zu behalten und daraus zu lernen: Das Gebäude ist ein Mahnmal dafür, dass wir für die Demokratie in unserem Land eintreten und dafür sorgen, dass kein diktatorisches Regime mehr eine neue Willkür- und Unrechtsherrschaft in unserem Land aufbauen kann.