Im Rahmen des Geschichtsunterrichts des Jahrgangs 10 unternahmen 13 Schülerinnen und Schüler am 8. Mai 2019 eine Exkursion zur Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasiemorde in Brandenburg an der Havel.
Dort angekommen gab uns Herr Marx, ein Historiker, anhand der Ausstellung Einblicke in die schrecklichen Verbrechen der Nazis, die dort – mitten in der Stadt!!! - geschehen sind: In der „Euthanasie-Anstalt“ in Brandenburg, einem ehemaligen Zuchthaus, wurden von Juni bis Oktober 1940 über 9000 Menschen, die man aus psychiatrischen Krankenhäusern des gesamten nord- und mitteldeutschen Raums in Bussen herbeischaffte, umgebracht, auch kleine Kinder. Besonders entsetzt waren wir darüber, dass selbst Kinder sogenannter „Asozialer“ und Alkoholiker vergast wurden, weil die NS-Ideologie davon ausging, dass diese keinen Wert für die nationalsozialistische Gesellschaft haben. Außerdem erfuhren wir, dass in Brandenburg erste „Probevergasungen“ psychisch Kranker und Behinderter durchgeführt wurden, was in den Vernichtungslagern später perfektioniert wurde.
Danach durften wir uns anhand von historischen Dokumenten selbst eine Meinung bilden und verschiedene Fragen zur Thematik beantworten. Besonders die Frage nach der Verantwortung und auch Zivilcourage der Täter beschäftigte uns dabei. Wir fanden heraus, dass die wenigsten persönliche Konsequenzen erdulden mussten, wenn sie sich nicht (mehr) an der Tötung sogenannten „lebensunwerten Lebens“ beteiligen wollten. Im Gegenteil – die meisten standen mit voller Überzeugung hinter ihren Taten.
Alles in allem war es ein informativer und trotz des nicht leicht verdaulichen Themas schöner Tag. Ein großer Dank gilt Frau Koch und Herrn Sahin, weil sie uns begleitet haben, der Gedenkstätte, dass sie extra für uns geöffnet hat und Herrn Marx, der uns dieses dunkle Kapitel des Nationalsozialismus auf eine Art und Weise nahegebracht hat, die man sicher nicht oft findet.
Felix, Klasse 10
Frau Koch, Geschichtslehrerin