Am 26.03.2015 war das „Jüdische Museum on tour“ bei uns an der Oberschule Briesen. Frau Moser vom evangelischen Kirchenkreis hatte die Idee und unsere Klassenleiterin Frau Fröhlich organisierte den Besuch.
Die 9. Klasse half in den frühen Morgenstunden den Mitarbeiten des Museums Jan Beckmann & Samuel Chidem beim Auspacken der Würfelausstellung, die aus fünf roten Würfeln mit eingelassenen Vitrinen besteht. In diesen konnten wir ausgewählte Objekte sehen und erhielten damit einen Einblick in jüdische Geschichte, Religion und Lebenswelt.
Zunächst fanden wir uns zu einer Gesprächsrunde zusammen und sprachen über das Judentum. Anschließend konnten wir uns wissbegierig auf die Würfel „stürzen“. In den eingelassenen Glasvitrinen befanden sich viele Sachen, die typisch sind für die jüdische Religion, wie z.B. ein Davidstern oder eine Menora, Fotos und Kopien von Dokumenten oder die israelische Flagge. Auch zum Anfassen standen einige Exponate bereit, zum Beispiel eine kleine Thora, eine Kippa (jüdische Kopfbedeckung) und sogar Nelken und Zimt.
Abschließend erzählte uns Jan, wie die Verfolgung der Juden unter den Nationalsozialisten begann. „Am 1. April 1933 begann mit einem landesweiten Boykott von Geschäften, Arztpraxen und Anwaltskanzleien, die von Juden betrieben wurden, die organisierte Judenverfolgung im nationalsozialistischen Deutschland. Der sogenannte Aprilboykott wurde von der Parteileitung der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) angeordnet und organisiert und war vielfach mit einer Beschädigung und Plünderung der betroffenen Geschäfte und Gewalt gegen ihre Betreiber verbunden. Diesem heute vielfach als »Aprilboykott« bezeichneten historischen Ereignis folgten bis 1945 zahlreiche und weitaus drastischere Maßnahmen und Gesetze zur systematischen Zerstörung der Lebensgrundlage der jüdischen Bevölkerung im nationalsozialistischen Deutschland, die schließlich in der Vertreibung und der Ermordung von etwa sechs Millionen Juden in ganz Europa einen traurigen Höhepunkt fanden.“ Link : http://www.jmberlin.de/ksl/glossar/a/a_DE.php
Im Laufe des Vormittags schauten sich auch die 7. und 8. Klasse die Ausstellung an.
Dieser Tag war für uns sehr erlebnisreich und hat uns viele Einblicke in die jüdische Kultur beschert. Für uns Neuntklässler war der Besuch der Ausstellung auch ein Baustein unseres Projektes „Zeitensprünge“, in dem wir bis zum Herbst die Lebensgeschichte des jüdischen Briesener Arztes Dr. Adolf Franck erforschen werden. Wir sprechen für die ganze 9. Klasse ein großes Dankeschön aus.
Nico Heske und Martin Hepke, Klasse 9